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30 Jahre KinderschutzAmbulanz am EVK
Düsseldorf, 10.10.2018 – Am 11. Oktober feiert die KinderschutzAmbulanz am EVK Düsseldorf (KSA) Geburtstag: 30 Jahre alt wird der einstige Pionier auf dem Gebiet des Kinderschutzes. 1988, mit dem Start der KinderschutzAmbulanz am EVK hatte Düsseldorf als eine der ersten deutschen Städte eine ambulante Anlaufstelle für Kinder, die Gewalt erlebt haben. Seitdem haben über 9.000 Kinder und deren Familien das Angebot der Einrichtung, die zum Kindernetzwerk der Stiftung Evangelisches Krankenhaus gehört, in Anspruch genommen. Unter dem Motto „Für Kinder neue Wege finden“ wird jetzt gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern und Fachleuten 30 Jahre Kinderschutz in Düsseldorf gefeiert.
In der KinderschutzAmbulanz am EVK finden Kinder, Jugendliche und ihre Familien seit drei Jahrzehnten Hilfe, wenn es um körperliche, seelische oder sexuelle Gewalt oder Vernachlässigung geht. Für Dr. Gabriele Komesker, die die KinderschutzAmbulanz seit April 2012 leitet, und ihr neunköpfiges multiprofessionelles Team steht das Kind mit seinen Bedürfnissen und Beziehungen im Mittelpunkt der Arbeit: „Wir verstehen uns als Fachleute, die auf der Seite der Kinder und Familien stehen und gemeinsam nach guten Wegen und Lösungen suchen. Denn Kinder haben ein Recht auf ein gewaltfreies, sicheres und geschütztes Leben!“
1988 startete ein Team von vier Therapeuten und einer Sekretärin in den früheren Räumlichkeiten auf dem Fürstenwall. Vor 25 Jahren dann zog die KSA in die Kronenstraße 38 um. Zum Team der ersten Stunde gehört Jessika Kuehn-Velten, die heute stellvertretende Leiterin ist. „Kinderschutz war damals ein weißes Feld. Es gab nur wenige Modelle, an denen wir uns orientieren konnten“, beschreibt sie die Anfänge. So leisteten die Gründerväter Dr. Eugen E. Jungjohann, Kinder- und Jugendpsychiater, PD Dr. Klaus Witzel, damaliger Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am EVK sowie der damalige EVK-Verwaltungschef Dr. Wolfgang Holz Pionierarbeit und wagten die Gründung unter dem Dach der Stiftung Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf.
Der Erfolg gibt ihnen Recht. Die KinderschutzAmbulanz gehört heute zum Kindernetzwerk der Stiftung Evangelisches Krankenhaus, zu dem auch die Klinik für Früh- und Neugeborene, die Klinik für Kinder und Jugendliche, die Elternschule, das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ), die Kindertagesklinik für Psychosomatik. Seit der Gründung der KSA kommen jährlich bis zu 300 Kinder und Jugendliche, vom Baby bis zum jungen Erwachsenen, in die KinderschutzAmbulanz. Der Schwerpunkt der Arbeit ist die Diagnostik. Eltern oder Angehörige lassen sich beraten. Aber auch Nachbarn, Freunde, Fachkräfte in Jugendämtern, freien Jugendhilfen, Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen oder Arztpraxen kommen mit ihren Sorgen. Ein weiteres Standbein der Arbeit ist die Baby- und Kleinkindsprechstunde, ein präventives Angebot der KSA. „Insgesamt,“ so Dr. Gabriele Komesker, „kommen wir heute oft sehr früh im Leben mit den Kindern in Kontakt, so dass wir erreichen können, früh etwas zum Guten zu verändern“. Das sind, so die Kinder- und Jugendpsychiaterin, auch die Früchte von 30 Jahren Arbeit: „Denn je mehr wir über Gewalt, ihre Ursachen und Folgen sprechen, umso eher finden wir Wege, um zu helfen!“