Kinder und Jugendliche

Bei uns bekommt jedes Kind die medizinische Ver­sorgung, die es braucht. Wir sind bei allen akuten und chronischen Er­krankungen Ihres Kindes für Sie da - in Not­fällen rund um die Uhr. Klinikschwerpunkte sind u.a. Allergien und Atemwegserkrankungen (ambulant und statio­när).

Patienteninfos

Hat mein Kind Heuschnupfen, Asthma oder Corona

Welche Symptome sind für Corona typisch?

Bei einer Infektion mit der Omikronvariante des Coronavirus hat ein Kind meist typische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen und eine heisere Stimme, viele fühlen sich insgesamt krank und schlapp. Fieber oder eine leicht erhöhte Temperatur gehören nicht zu einer allergischen Erkrankung, das wäre ein Zeichen für eine Infektion. Eine Coronainfektion tritt außerdem unabhängig vom Wetter auf – also auch an den Tagen, an denen z.B. Regen den Pollenflug erschwert – und klingt meist nach wenigen Tagen wieder ab.

Und Heuschnupfen? Woran erkenne ich, ob mein Kind Heuschnupfen hat?

Allergien haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Mehr als ein Drittel aller Menschen haben im Verlauf ihres Lebens allergische Symptome. Am häufigsten ist die allergische Rhinokonjunktivitis, umgangssprachlich der Heuschnupfen. Mit Heu hat diese Erkrankung wenig zu tun. Typisch ist das Jucken von Augen und Nase, Tränen der Augen, Niesen und Fließschnupfen. Die häufigsten Auslöser sind im Frühjahr Baumpollen, vor allem die Birke, davor Hasel, Anfang Mai Buche oder Eiche; später dann Gräserpollen, Beifuß oder Pilzsporen. Wenn die Symptome das ganze Jahr bestehen, ist es meist eher eine Hausstaubmilbenallergie oder auch eine Tierhaarallergie.

Was genau ist eine Pollenallergie und wie kann ich sie behandeln?

Bei einer Pollenallergie kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers. Die Pollen werden durch die Luft geweht und kommen so in Kontakt mit der Schleimhaut. Wenn die Pollenallergene vom Körper erkannt werden, setzt dies eine Immunreaktion in Gang mit Ausschüttung bestimmter Botenstoffe und Entzündung der Schleimhaut, die den Juckreiz, das Niesen, die Schwellung der Nasenschleimhaut und den Schnupfen erklären. Die Symptome können mit Antiallergischen Medikamenten, z.B. nicht müde-machenden modernen Antihistaminika behandelt werden, sowie mit entzündungshemmendem cortisonhaltigem Nasenspray. Die einzige ursächliche Behandlung ist eine spezifische Allergenimmuntherapie (Hyposensibilisierung), mit der das Immunsystem an das Allergen langfristig gewöhnt wird, so dass die Beschwerden abnehmen und weniger Medikamente erforderlich sind. Die Neigung, allergische Erkrankungen zu entwickeln, ist dabei sowohl durch genetische Vorbelastung als auch durch Umweltfaktoren erklärt. Zu den Umweltfaktoren gehören z.B. Tabakrauch (auch schon während der Schwangerschaft), aber auch Luftverschmutzung durch Autoabgase und Industrie.

Was genau ist Asthma? Wie zeigt sich Asthma bei Kindern?

Allergische Rhinitis und allergisches Asthma gehören zu den sogenannten atopischen Erkrankungen. Atopie bedeutet die Neigung des Organismus, bei bestimmten Reizen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion zu antworten. Neben den Atemwegen können z.B. die Haut und der Magen-Darm-Trakt betroffen sein. Dabei werden die allergische Rhinitis und Asthma häufig als Komponenten einer allergischen Atemwegserkrankung betrachtet.

Die Beschwerden bei einer allergischen Rhinitis oder bei Asthma bestehen – im Gegensatz zu Corona - meist über mehrere Wochen. Asthma ist die häufigste langfristige (chronische) Erkrankung bei Kindern. Anders als bei Erwachsenen ist Asthma bei Kindern und Jugendlichen fast immer allergisch bedingt. Typische Symptome bei Asthma sind trockener Husten, pfeifende Atemgeräusche, Atemnot und Zunahme der Symptome bei sportlicher Aktivität.

Was hilft meinem Kind bei Asthma?

Akute Symptome können mit dem sogenannten Notfallspray behandelt werden, das innerhalb von wenigen Minuten eine Erweiterung der Atemwege bewirkt. Erkältungsviren lösen auch Asthmaanfälle aus. Deshalb haben gerade Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Asthma Sorge, dass eine COVID Erkrankung gefährlich sein könnte. Dafür gibt es bislang keinen Anhalt: Wichtig ist, dass Asthmamedikamente und insbesondere die Inhalation von cortisonhaltigen, entzündungshemmenden Medikamenten regelmäßig angewendet werden. Wenn die Schleimhaut durch die Inhalation gut geschützt ist, haben sowohl Viren als auch Allergene weniger Chance, die sogenannte Schleimhautbarriere zu durchdringen und zu einer Infektion oder einem allergischen Asthmaanfall zu führen.

Wann zum Arzt?

Wenn Symptome von Asthma in der Pollenflugzeit auftreten, sollten Eltern mit ihrem Kind zum Hausarzt gehen. Sinnvoll ist es auch, frühzeitig einen in der Allergologie oder Kinderpneumologie erfahrenen Kinder- und Jugendarzt zu kontaktieren, um die erforderliche Diagnostik (Allergietest, Lungenfunktion) durchzuführen und eine schützende Behandlung zu beginnen.

Eine Asthmadiagnose bedeutet für ein Kind nicht, dass es den ganzen Tag zu Hause sitzen muss. Im Gegenteil ist es unser Ziel, ein Leben ohne asthmabedingte Einschränkungen zu ermöglichen. Dafür gibt es mittlerweile hervorragende Medikamente vom leichten bis zum schweren Asthma.

Im Moment ist es besonders für Kinder mit Allergien oder Asthma sinnvoll, Masken zu tragen - auch wenn gerade bei allergischer Rhinitis das Tragen einer Maske über Mund und Nase störend sein kann. Allergiker können sich damit trösten, dass die Masken gleich doppelt schützen: vor Pollen und vor Viren!

Was tun bei Allergien?

Ursachen von Allergien
Als Allergie bezeichnet man eine Reaktion des Immunsystems bei Kontakt mit bestimmten Substanzen. Allergien im Kindesalter sind sehr häufig. Häufige Allergene sind Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch, Hühnerei, Weizen, Nüsse) und Inhalationsallergene (z.B. Hausstaubmilben, Tierschuppen, Pollen, Schimmelpilze). Auch Insektenstiche können allergische Reaktionen hervorrufen.

Welche Symptome und Anzeichen können auftreten?
Symptome wie Augenjucken, Augentränen, Niesen, verstopfte Nase, Fließschnupfen, Husten, Atemnot, Bauchschmerzen und Durchfall sowie Hautausschläge und Ekzeme können auf eine allergische Reaktion hinweisen. Typischerweise treten diese Anzeichen zu bestimmten Zeiten (z.B. im Frühjahr), an bestimmten Orten (z.B. im Bett) oder in bestimmten Situationen auf (z.B. Spielen mit Tieren).

Was tun bei Allergien?
Es gibt verschiedene Untersuchungen, die Ihr Kinderarzt bei Verdacht auf eine Allergie durchführen kann. Wenn der Auslöser der Allergie bekannt ist, können bestimmte Maßnahmen ergriffen werden. Die wichtigste Maßnahme ist, den Kontakt zum Allergen zu vermindern oder zu vermeiden. Weiterhin gibt es verschiedene Medikamente, welche die Allergiesymptome lindern können (z.B. Nasentropfen, Inhalationsspray, Antihistaminika). Diese sollten Sie aber nur nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt einsetzen. Eine häufig angewandte Methode zur langfristigen Linderung der Symptome stellt die Hyposensibilisierung dar. Bei sehr starken Allergien mit lebensbedrohlicher Symptomatik erhält Ihr Kind einen Notfallausweis und Notfallmedikamente.

Wann sollten Sie mit Ihrem Kind einen Arzt aufsuchen?
Als Alarmsignal sind plötzlich auftretende und heftige Reaktionen wie Hautausschlag am ganzen Körper, Atemnot und Kreislaufkollaps zu werten. Eine Untersuchung und Behandlung durch den Kinderarzt ist dann zwingend erforderlich.


Aktuell: Kinder und Jugendliche mit Birkenpollenallergie gesucht

Eine klinische Studie unter Leitung von Prof. Gappa, die herausfinden soll, ob eine in der Erprobung befindliche Tablette die Symptome einer Baumpollenallergie bei Kindern und Jugendlichen reduzieren kann, lädt jetzt Patientinnen und Patienten zur Teilnahme ein.

Ihr Kind kann möglicherweise an der TreeTop-Studie teilnehmen, wenn:

  • es 5-17 Jahre alt ist
  • es eine Birkenpollenallergie mit allergischer Rhinitis und/oder Konjunktivitis hat
  • ein Elternteil, ein Erziehungsberechtigter/eine Erziehungsberechtigte oder ein Betreuer/eine Betreuerin es bei jedem Besuch begleiten und während der Studie unterstützen kann

Es gibt noch weitere Kriterien, die für eine Studienteilnahme erfüllt werden müssen.

Bitte melden Sie sich per Email unter Studien-kinder@evk-duesseldorf.de.

Was tun bei Pseudokrupp?

Was ist Pseudokrupp?
Die Ursache für Pseudokrupp ist eine sogenannte Laryngotracheitis, eine meist viral bedingte Entzündung der Atemwegsschleimhaut des Kehlkopfes (Larynx) unter Beteiligung der Luftröhre (Trachea). Die entzündliche Schleimhautschwellung führt zu einer Verengung im Bereich des Kehlkopfes und der oberen Luftröhre, die an dieser Stelle bereits normalerweise besonders eng ist. Die Folge: Das Atmen ist erschwert und Luftnot tritt auf, die nach einem Hustenanfall und bei Aufregung zunimmt. Das kann Eltern in einen Alarmzustand versetzen, ein kompletter Verschluss der Atemwege und damit das Ersticken des Kindes drohen aber normalerweise nicht. Auch nimmt die Intensität der Hustenanfälle in der Regel allmählich wieder ab.

Was tun bei Pseudokrupp?
In erster Linie ist es wichtig, das betroffene Kind zu beruhigen: wenn das Kind sich beruhigt, nimmt die Verengung der Atemwege ab und die Atmung wird leichter. „Die Beruhigung des Kindes steht bei Krupp im Vordergrund. Aufregung und Schreien führen zu einer stärkeren Atmung, die dann eine weitere Verengung der oberen Atemwege verursacht, so dass die Atemarbeit und die Luftnot für das Kind zunehmen“, erklärt Prof. Dr. Monika Gappa. Auch kalte Luft kann helfen: Indem sich Mutter oder Vater bei niedrigen Außentemperaturen mit dem warm eingepackten Kind vor ein weit geöffnetes Fenster stellt oder im Sommer vor den geöffneten Kühlschrank, um so die Schwellung der Atemwege zu reduzieren und dem Kind damit die Atmung zu erleichtern. Wenn die Symptome anhalten oder sich sogar verschlechtern, ist ärztliche Hilfe nötig. Das wichtigste Medikament für die Behandlung eines Pseudokrupp-Anfalles ist ein Cortison-Saft oder -Zäpfchen. Nur bei schweren Fällen wird zusätzlich in der Klinik mit Adrenalin inhaliert. Meist werden die Symptome rasch besser.

Wie gefährlich ist Pseudokrupp?
Krupp-Anfälle wirken für Eltern meist bedrohlich: Kinder wachen nachts plötzlich mit einem trocknen und bellenden Husten auf. Dieses „Seehundgebell“ ist oft mit Heiserkeit, pfeifenden oder stöhnenden Geräuschen beim Einatmen verbunden. Die Kinder atmen sichtbar angestrengt, so dass Eltern häufig Angst bekommen, ihr Kind könne ersticken. Auch wenn der Husten alarmierend ist, ist er nur in Ausnahmefällen lebensbedrohlich und nur selten ist es notwendig, den Notarzt zu holen.

Was tun bei Durchfall und Erbrechen?

Ursachen und Symptome einer Durchfallerkrankung
Akute Durchfallerkrankungen werden meist durch Viren (z.B. Rotaviren) oder Bakterien (z.B. Salmonellen) ausgelöst. Neben den Durchfällen können Symptome wie Fieber, Bauchschmerzen und Erbrechen auftreten. Von einer Durchfallerkrankung spricht man bei mehr als 3 dünnen Stühlen bei älteren Kindern und mehr als 5 dünnen Stühlen bei Säuglingen.

Welche Gefahren birgt eine Durchfallerkrankung für das Kind?
Durch den Verlust von Wasser und Salzen (Elektrolyten) kann es bei Kindern, vor allem bei Säuglingen, schnell zur Austrocknung (Dehydratation) kommen. Das Auftreten von blutigen Durchfällen ist ein Warnzeichen. Das Kind sollte umgehend einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Was tun bei Durchfall und Erbrechen?
Wichtig ist der Ausgleich des Verlustes von Wasser und Salzen. In der Apotheke sind spezielle Glucose-Elektrolyt-Lösungen (z. B. Oralpädon) erhältlich. Diese Lösung sowie Tee und Wasser können zusätzlich zur gewohnten Milchnahrung angeboten werden. Gestillte Babys sollen weiter Muttermilch erhalten. Bei älteren Kindern ist darauf zu achten, dass keine fettigen und blähenden Nahrungsmittel sowie Süßigkeiten angeboten werden. Hilfreich sind kleine Nahrungsmengen und eine erhöhte Anzahl der Mahlzeiten. Geeignete Lebensmittel sind z.B. Zwieback, Salzstangen, geriebener Apfel, Banane, Kartoffel-Möhren-Brei.
Bei starkem Erbrechen kann ein so genanntes Antiemetikum (z.B. Vomex-Zäpfchen) hilfreich sein. Der Durchfall sollte nicht mit einem Medikament gestoppt werden, da dies die Ausscheidung der Krankheitserreger behindert.

Wann sollten Sie mit Ihrem Kind einen Arzt aufsuchen?
Bei totaler Trink- und Nahrungsverweigerung, unstillbarem Erbrechen, zunehmender Apathie, fehlender Urinausscheidung und starker Gewichtsabnahme sollte Ihr Kind unbedingt ärztlich untersucht werden. Das Auftreten von blutigen Durchfällen stellt ein Warnzeichen dar.

Was tun bei Fieber?

Was ist Fieber?
Von Fieber spricht man, wenn die Körpertemperatur über 38°C beträgt. Die Temperatur sollte am besten rektal, also im Po gemessen werden. Messungen in der Achselhöhle sind etwa 0,5 °C geringer. Ohrthermometer können ebenfalls verwendet werden, aber hier ist die richtige Handhabung wichtig, außerdem kann Ohrschmalz das Ergebnis verfälschen.

Wie entsteht Fieber?
Fieber an sich ist ein Symptom und keine Krankheit. Die Körpertemperatur wird von einem Teil des Gehirns, dem sog. Hypothalamus, gesteuert und auf einen Sollwert um etwa 37°C reguliert. Bestimmte Botenstoffe, die beispielsweise bei Infektionskrankheiten gebildet werden, können zum Hypothalamus gelangen und durch Verstellung des Sollwertes eine höhere Körpertemperatur bewirken. Bei Neugeborenen und kleinen Säuglingen funktioniert diese Temperaturregulierung manchmal nicht reibungslos, sie können also eine Infektion ohne Fieber haben, aber auch Fieber, weil sie zu dick angezogen sind, oder zu wenig getrunken haben („Durstfieber“).

Welche Ursachen kann Fieber haben?
Die Ursachen von Fieber sind vielfältig, wobei im Kindesalter meist Infektionen ursächlich in Frage kommen: Mittelohrentzündungen, Mandelentzündungen, Bronchitis, Lungenentzündungen, Magen-Darm-Infektionen, Harnwegsinfektionen. Der Kinder- und Jugendarzt kann oft schon bei der körperlichen Untersuchung feststellen, was das Fieber hervorruft. Manchmal sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, wie die Untersuchung von Blut oder Urin, ein Röntgenbild der Lunge oder bei schwer kranken Kindern die Entnahme von Gehirnflüssigkeit (Liquor).

Ist das Fieber nicht auf Infektionen zurückzuführen, muss man auch an seltenere Ursachen denken, die durch lang anhaltendes oder schubweise auftretendes Fieber auffallen können, wie beispielsweise rheumatische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Immundefekte, Medikamentennebenwirkungen oder bösartige Erkrankungen.

Was tun bei Fieber?
Wenn die Körpertemperatur über 38,5°C ansteigt, kann der Allgemeinzustand des Kindes beeinträchtigt sein. Es fühlt sich nicht gut, weint viel und hat oft keinen Appetit. Um die Temperatur zu senken, sind zunächst Allgemeinmaßnahmen wie ausreichende Trinkmengen und leichte Kleidung zu ergreifen. Bei weiterhin steigenden Temperaturen und/oder nicht gutem Allgemeinbefinden sollten fiebersenkende Medikamente eingesetzt werden, die auch wirksam gegen Schmerzen sind. Für kleine Kinder stehen Zäpfchen und Säfte zur Verfügung, für ältere Kinder auch Tabletten. Sinnvoll sind die beiden Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen, die in der richtigen Dosierung gegeben werden müssen (Beipackzettel).

Wichtig: Diese Maßnahmen lindern lediglich die Beschwerden, bekämpfen aber nicht die Fieberursache. Insbesondere Kinder, denen es schlecht geht, oder die mehrere Tage fiebern sollten einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Was tun bei Fieberkrämpfen?

Was ist ein Fieberkrampf?
Ein Fieberkrampf ist ein Krampfanfall, der (häufig im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren) in Zusammenhang mit Fieber auftritt. Ein Krampfanfall kann z.B. so aussehen, dass ein Kind sich sehr steif macht oder mit Armen und/ oder Beinen heftig zuckt und/oder die Augen verdreht. Ein Fieberkrampf kann zu Beginn einer fieberhaften Erkrankung entstehen, während das Fieber ansteigt, oder auch bei erhöhten Körpertemperaturen, die bereits seit einigen Tagen anhalten. Es liegt KEINE Erkrankung des Gehirns vor. Vielmehr besteht eine Neigung, bei Fieber vorübergehend mit Anfällen zu reagieren.

Welche Gefahren birgt ein Fieberkrampf für das Kind?
Häufig erleben Eltern einen Krampfanfall als lebensbedrohlich für ihr Kind. Das ist nicht der Fall. Die meisten Krampfanfälle bei Fieber hören schon nach wenigen Minuten von selbst wieder auf. Eine Hirnschädigung muss NICHT befürchtet werden.

Was tun bei Fieberkrampf?
Bewahren Sie Ruhe!
Bleiben Sie bei Ihrem Kind.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind frei atmen kann.
Lagern Sie das Kind seitlich, damit ggf. Speichel abfließen kann. Dämmen Sie die Bewegungen nicht ein, schieben Sie nichts zwischen die Zähne. Nach dem Anfall messen Sie die Körpertemperatur. Versuchen Sie, das Fieber zu senken (Medikamente, feuchte Wickel, reichliches Trinken) und informieren Sie Ihren Kinderarzt oder den kinderärztlichen Notdienst.
Sollte der Anfall nicht innerhalb von ca. 5 Minuten aufhören, rufen Sie den Notarzt
(Tel.: 112).

Wie kann ich einem Fieberkrampf vorbeugen?
Zur Behandlung eines Infektes mit Fieber sind fiebersenkende Maßnahmen empfohlen. Sehr wichtig ist reichliches Trinken. Dennoch ist auch durch strikte Befolgung dieser Maßnahmen ein Fieberkrampf nicht sicher zu vermeiden.

Was tun bei Neurodermitis?

Was ist Neurodermitis?
Als Neurodermitis (Atopische Dermatitis, Atopisches Ekzem) bezeichnet man eine chronische Erkrankung der Haut, die mit Entzündungszeichen und starkem Juckreiz einhergeht. Ursachen können Nahrungsmittelallergene (Kuhmilch, Hühnerei, Weizen, Nüsse), Inhalationsallergene (Hausstaubmilben, Tierhaare) oder Irritation der Haut durch bestimmte Kleidung sein. Genetische Faktoren spielen auch eine Rolle.

Welche Symptome und Anzeichen können auftreten?
Symptome wie gerötete und nässende Hautareale, trockene und schuppende Haut, Juckreiz sowie Flechtenbildung in Ellenbeugen und Kniekehlen können auf ein atopisches Ekzem hinweisen. Bei Säuglingen treten bevorzugt Gesichtsekzeme sowie eine Schuppung der Kopfhaut auf.

Was tun bei Neurodermitis?
Der wichtigste „Baustein“ bei der Behandlung der Atopischen Dermatitis ist eine täglich, vorbeugende Basispflege. Dazu verwenden wir wirkstofffreie Basiscremes, die häufig einen Feuchthaltefaktor (Moisturizer) enthalten. Akut betroffene, frisch gekratze Stellen sollen außerdem jeweils antiseptisch betupft werden. Dazu gibt es alkoholfreie, nicht brennende Lösungen (z.B. octenisept®). In der Akutbehandlung und je nach Ausmaß der Symptome manchmal auch längerfristig werden auch entzündungshemmende kortisonhaltige Cremes eingesetzt.
Wenn Allergene eine Rolle spielen als Auslöser (Hausstaub, Katzen, seltener Nahrungsmittel), müssen diese erkannt werden, so dass Sie durch Vermeidung zur Besserung des Hautbildes beitragen können. Für schwer betroffene Kinder gibt es ein sogenanntes Biologikum, dass sehr genau in den Entzündungsweg bei der Atopischen Dermatitis eingreift und Ihrem Kind helfen kann.

Welche Komplikationen kann es geben?
Die chronische Entzündung der Haut kann zusätzliche Infektionen mit Bakterien (Staphylokokken) oder Viren (Herpes-Viren) begünstigen. In diesem Fall ist möglicherweise eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.

Broschüre: Elternratgebern der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie (GPAU)

Was tun bei Windeldermatitis?

Was ist eine Windeldermatitis?
Windeldermatitis ist eine häufige Entzündung der Haut, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Betroffen sind Hautareale, die von der Windel bedeckt sind. Wichtigste Ursache ist die Bildung einer so genannten „feuchten Kammer“ unter der Windel, vor allem, wenn diese zu selten gewechselt wird. Die Hautoberfläche quillt auf und dadurch resultiert eine gestörte Barrierefunktion. Die Zersetzung des Urins mit Bildung von Ammoniak und der Kontakt mit Stuhl und dessen Verdauungsenzymen kann die Haut zusätzlich schädigen. In der Folge führt dies oft zur Ansiedlung des Pilzes Candida albicans.

Wie erkenne ich eine Windeldermatitis?
Die Haut ist gerötet und empfindlich, häufig nässen die betroffenen Hautareale, können aber auch schuppig-trocken sein. Bei lang andauernder Hautreizung kann sich die Haut in großen Blasen ablösen. Es entstehen offene, rissige und leicht blutende Wunden. Bei zusätzlichem Pilzbefall ist die Haut stark gerötet und es bildet sich am Rand eine scharfe, leicht schuppende Grenze zur gesunden Haut. Typisch sind auch außerhalb liegende Pusteln, die ebenfalls randbetont sind. Oft ist auch gleichzeitig eine Pilzinfektion im Mund vorhanden. Den so genannten „ Mundsoor“ erkennt man an weißlichen Belägen der Wangenschleimhaut und Zunge.

Was tun bei einer Windeldermatitis?
Die Basis ist eine gute Hautpflege. Die Windeln sind so oft wie möglich zu wechseln, am besten ist es sie phasenweise ganz weg zu lassen. Die Haut sollte mit reinem Wasser gewaschen und an der Luft oder mit einem Fön getrocknet werden. Benutzen Sie keine parfümierten Reinigungstücher! Tagsüber kann die Haut mit etwas Vaseline geschmeidiger gemacht werden, nachts, wenn das Kind länger in der Windel liegt, kann die Haut mit einer Zinkpaste geschützt werden. Ist die Haut so stark gerötet, dass es offene Stellen gibt, ist eine antientzündliche Behandlung in Form von Bädern nützlich. Bei Pilzbefall werden Antipilz-Salben eingesetzt. In dem Fall sollten Sie Ihr Kind dem Kinderarzt vorstellen.

Wie kann ich einer Windeldermatitis vorbeugen?
Zur Vorbeugung ist eine gute Pflege wichtig. Wechseln sie häufig die Windel, insbesondere möglichst bald nach Stuhlabgang. Säubern sie den Windelbereich des Babys ausschließlich mit klarem Wasser. In Ausnahmefällen (bei starker Verschmutzung) können sie eine milde Seife benutzen. Meiden Sie die Benutzung von parfümierten Reinigungstüchern. Cremen sie die Windelregion, nicht aber den Scheidenbereich mit einer Zinksalbe dünn ein, um die Haut zu schützen.

Was tun bei Hitze?

Was tun bei Hitze?
Kinder sollten grundsätzlich vor starker Hitze und praller Sonne geschützt. Setzen Sie ihr Kind nicht der Sonne aus. Bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung sollten Sie sich mit Ihrem Kind im Schatten aufhalten.

Flüssigkeit
Viel trinken ist an heißen Tagen besonders wichtig. Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme hilft, einem Hitzeschlag mit Schwindel, Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen. Am besten eignet sich Sprudelwasser, es enthält besonders viele Elektrolyte. Ansonsten sind auch Schorlen oder Früchtetees erlaubt. Getränke sollte Ihr Kind am besten lauwarm genießen, denn bei eiskalten Getränken versucht der Körper, die Temperatur auszugleichen, wodurch die Kinder noch mehr schwitzen.

Ernährung
An heißen Tagen bereiten Sie Ihrem Kind am besten leichtes Essen zu, zum Beispiel Salate, Gemüsegerichte oder Obst. Kleinere Portionen sind gut geeignet, da sie nicht so sehr Magen und Darm belasten wie deftige, fettige Gerichte.

Kleidung
Ihr Kind sollte luftige, leichte und vor allem helle Kleidung tragen. Für den Aufenthalt im Freien und in der Sonne für ausreichend Sonnenschutz (Sonnencreme und Kopfbedeckung) sorgen. Die Haut von Kindern ist sehr empfindlich. Denn sie ist noch sehr dünn und der UV-Eigenschutz der Haut muss sich in den ersten Lebensjahren noch entwickeln.

Lüften
Am besten die Räume früh morgens lüften und danach Jalousien oder Rollläden schließen, damit die kühle Luft im Zimmer bleibt und sich nicht direkt wieder erwärmt.