Magenkrebszentrum
Unser Magenkrebszentrum, welches durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert ist, ist das einzige in der Region Düsseldorf und am Niederrhein. Sowohl gut- als auch bösartige Tumore werden durch unser interdisziplinäres Team nach neuestem Wissensstand und unter Anwendung modernster Technik diagnostiziert und behandelt.
Fragen + Antworten rund um den Magenkrebs
Die Frühsymptome von Magenkrebs sind oft unspezifisch und können leicht mit anderen, weniger ernsthaften Erkrankungen verwechselt werden. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen, die in den frühen Stadien auftreten können:
- Unspezifische Bauchschmerzen: Schmerzen oder Unwohlsein im Oberbauch können ein frühes Anzeichen sein.
- Appetitlosigkeit: Ein Verlust des Interesses an Nahrungsmitteln und ein unerklärlicher Gewichtsverlust können auftreten.
- Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome können häufig und ohne erkennbaren Grund auftreten.
- Schnelle Sättigung: Ein frühes Völlegefühl nach dem Essen, auch wenn nur kleine Mengen konsumiert werden, ist typisch.
- Sodbrennen oder Verdauungsstörungen: Anhaltendes Sodbrennen oder saure Refluxsymptome, die nicht auf übliche Behandlungen ansprechen.
- Schwäche und Müdigkeit: Allgemeines Unwohlsein und Erschöpfung, die nicht mit körperlicher Anstrengung erklärt werden können.
- Blähungen: Unangenehme Blähungen oder ein aufgeblähter Bauch, die länger anhalten.
Da diese Symptome oft auch bei weniger ernsten Erkrankungen vorkommen, sollten sie bei fortdauernder Präsenz oder Verschlimmerung unbedingt mit einem Arzt besprochen werden. Eine frühzeitige Untersuchung und Diagnose sind entscheidend, um Magenkrebs in einem behandlungsfähigen Stadium zu erkennen
Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) zur Früherkennung von Magenkrebs wird in Deutschland nicht routinemäßig bei allen (jungen) Menschen durchgeführt. Es gibt jedoch bestimmte Risikogruppen, bei denen eine frühzeitige oder regelmäßige Untersuchung sinnvoll sein kann. Zu diesen Gruppen gehören:
- Familiäre Vorbelastung: Personen, die eine familiäre Häufung von Magenkrebs oder genetischen Syndromen haben, die das Risiko für Magenkrebs erhöhen, wie das hereditäre diffuse Magenkarzinom (HDGC).
- Genetische Prädisposition: Menschen mit genetischen Mutationen, die das Risiko für Magenkrebs erhöhen, z. B. Mutationen im CDH1-Gen, sollten frühzeitig untersucht werden.
- Chronische Gastritis: Personen mit einer chronischen Entzündung der Magenschleimhaut, insbesondere durch eine Infektion mit Helicobacter pylori, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
- Frühere Magenoperationen: Menschen, die in der Vergangenheit eine Magenoperation hatten, könnten ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs haben.
- Perniziöse Anämie: Eine chronische Erkrankung, die durch einen Mangel an Vitamin B12 verursacht wird, erhöht das Risiko für Magenkrebs.
- Raucher und starke Alkoholkonsumenten: Menschen mit langjährigem Konsum von Tabak und Alkohol sollten ihre Risiken mit einem Arzt besprechen.
- Personen aus Regionen mit hoher Magenkrebsrate: Menschen, die aus Regionen mit hoher Inzidenz von Magenkrebs stammen (z. B. Ostasien, Teile Osteuropas und Südamerikas), sollten das Risiko in Betracht ziehen.
- Barrett-Ösophagus: Personen mit Barrett-Ösophagus, einer Erkrankung, bei der die Zellen in der Speiseröhre durch chronischen Reflux verändert sind, haben ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen des sogenannten gastro-ösophagealen Übergangs (s. Speiseröhrenkrebs)
Personen, die zu diesen Risikogruppen gehören, sollten ihre Situation mit einem Gastroenterologen besprechen, um zu entscheiden, ob und wann eine Magenspiegelung sinnvoll ist. Eine individuelle Risikoabschätzung ist wichtig, um eine fundierte Entscheidung über eine Früherkennungsuntersuchung zu treffen.
Ja, Magenkrebs kann in bestimmten Fällen endoskopisch entfernt werden, insbesondere wenn der Krebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt wird. Dieses Verfahren wird als endoskopische Resektion bezeichnet und ist, da es in Narkose ohne Schnitt von außen durch den Mund durchgeführt wird weniger invasiv als eine herkömmliche chirurgische Operation. Im Gegensatz zur Chirurgie wird das Organ vollständig erhalten, was wesentliche Auswirkungen auf die Lebensqualität nach dem Eingriff hat. Es gibt zwei Haupttypen von endoskopischen Resektionen, die bei der Behandlung von Magenkrebs bzw. dessen Vorstufen angewendet werden können:
Endoskopische Mukosaresektion (EMR)
EMR wird bei Krebsvorstufen und kleinen, sehr frühen Krebsformen verwendet, die nur die innere Schicht der Magenschleimhaut (Mukosa) betreffen. Mit Hilfe eines Endoskops wird der Krebs zusammen mit einem kleinen Rand gesunden Gewebes entfernt. Dies wird durch das Einführen eines flexiblen Schlauchs mit einer Kamera und speziellen Instrumenten (Schlingen) durch den Mund in den Magen erreicht.
Vorteile: Die EMR ist minimalinvasiv, hat kürzere Erholungszeiten und weniger Komplikationen im Vergleich zu offenen chirurgischen Eingriffen.
Endoskopische Submukosadissektion (ESD)
Anwendung: ESD wird bei größeren und etwas fortgeschritteneren, aber noch lokalisierten Tumoren eingesetzt, die tiefer in die Submukosa eingedrungen sind.
Verfahren: Ähnlich wie bei der EMR, aber bei der ESD werden größere und tiefere Tumoren in einem Stück entfernt. Dies erfordert eine präzisere Technik und erfahrenere Ärzte.
Vorteile: Ermöglicht die Entfernung größerer Tumoren und verringert das Risiko, dass der Krebs wieder auftritt (Rezidiv) und sich ausbreitet.
Nicht alle Tumoren sind für eine endoskopische Resektion geeignet. Die Methode ist vor allem bei Frühkarzinomen ohne Lymphknotenbeteiligung geeignet. Die Eignung eines Patienten für eine endoskopische Behandlung sollte immer in einem interdisziplinären Tumorboard bewertet werden. Die Durchführung solcher Eingriffe erfordert erfahrene Spezialisten und die Verfügbarkeit spezieller endoskopischer Ausrüstung in einem spezialisierten Zentrum wie dem EVK. Nachweislich erhöht eine hohe Zahl an Behandlungsfällen die Erfolgsaussichten und verringert die Komplikationsrate.
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind nach der erfolgreichen Behandlung erforderlich, um sicherzustellen, dass der Krebs nicht zurückkehrt oder sich weiterentwickelt.
Fazit
Die endoskopische Entfernung von Magenkrebs bietet eine effektive Behandlungsoption für früh entdeckte Tumoren mit weniger Belastung und Lebensqualitätseinschränkung für den Patienten. Eine genaue Diagnosestellung und individuelle Risikoabschätzung durch ein spezialisiertes medizinisches Team sind entscheidend, um die bestmögliche Therapie zu gewährleisten.
Nach der Behandlung von Magenkrebs ist die Ernährung ein wichtiger Aspekt der Genesung und des Wohlbefindens. Die richtige Ernährung kann helfen, die Heilung zu unterstützen, körperliche Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung zu minimieren. Hier sind einige Ernährungsempfehlungen und Vitamine, die nach der Behandlung von Magenkrebs von besonderer Bedeutung sein können:
Kleine, häufige Mahlzeiten:
Warum: Der Magen kann nach einer Operation oder Behandlung kleiner sein oder langsamer arbeiten, was bedeutet, dass kleinere Portionen besser verträglich sind.
Empfehlung: Essen Sie fünf bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt statt drei großer Mahlzeiten.
Vermeidung von fetthaltigen und stark gewürzten Lebensmitteln:
Warum: Solche Lebensmittel können schwer verdaulich sein und Magenreizungen verursachen.
Empfehlung: Wählen Sie magere Proteine und milde Gewürze, um den Magen nicht zu belasten.
Ballaststoffreiche Ernährung:
Warum: Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung, sind aber nach einer Operation am Magen in großen Mengen möglicherweise schwer verträglich.
Empfehlung: Beginnen Sie mit leicht verdaulichen Ballaststoffen (z.B. Haferflocken, geschälte Äpfel) und steigern Sie die Menge langsam, basierend auf Ihrer Toleranz.
Vermeidung von zuckerreichen Lebensmitteln:
Warum: Zuckerreiche Lebensmittel können das Risiko eines Dumping-Syndroms erhöhen, bei dem die Nahrung zu schnell in den Dünndarm gelangt.
Empfehlung: Begrenzen Sie Zucker und konzentrieren Sie sich auf komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr:
Warum: Ausreichend Flüssigkeit hilft bei der Verdauung und kann Verstopfung verhindern.
Empfehlung: Trinken Sie Wasser oder milde Tees über den Tag verteilt, vermeiden Sie aber, während der Mahlzeiten zu trinken, um ein Völlegefühl zu vermeiden.
Vitamin B12:
Warum: Vitamin B12 wird im Magen aufgenommen und kann nach Magenkrebsbehandlung oft nicht ausreichend aufgenommen werden.
Empfehlung: Regelmäßige Injektionen von Vitamin B12 oder hochdosierte orale Supplements können notwendig sein.
Eisen:
Warum: Eisenmangel kann durch verringerte Aufnahme im Magen-Darm-Trakt entstehen und zu Anämie führen.
Empfehlung: Eisensupplemente oder eisenreiche Lebensmittel (wie Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse) können hilfreich sein.
Calcium und Vitamin D:
Warum: Die Aufnahme dieser Nährstoffe kann beeinträchtigt sein, insbesondere wenn der Magen teilweise entfernt wurde.
Empfehlung: Calcium- und Vitamin D-Supplemente sowie der Verzehr von angereicherten Lebensmitteln können notwendig sein.
Folsäure:
Warum: Ähnlich wie bei Vitamin B12 kann die Folsäureaufnahme beeinträchtigt sein.
Empfehlung: Erwägen Sie Folsäureergänzungen und den Verzehr von folsäurereichen Lebensmitteln (z.B. grünes Blattgemüse, Bohnen).
Allgemeine Empfehlungen:
Eine Beratung durch einen Ernährungsspezialisten kann helfen, einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen, der auf Ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Regelmäßige Blutuntersuchungen sind wichtig, um Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Ernährung sollte an individuelle Verträglichkeiten und Fortschritte bei der Genesung angepasst werden. Eine gut abgestimmte Ernährung kann einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden nach der Behandlung von Magenkrebs haben..
Antworten erteilte:
Priv.-Doz. Dr. Torsten Beyna
Stellvertretender Leiter Magenkrebszentrum
Chefarzt Medizinische Klinik