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HNO-Klinik bietet Schlafmedizin an

Schnarchen oder wenn das störende Geräusch krank macht
Düsseldorf, 06.05.2022 – Die HNO-Klinik im EVK Düsseldorf hat mit der Schlafmedizin ihr Spektrum erweitert. Gemeinsam mit den Kardiologen im EVK und dem Schlaflabor am Florence-Nightingale-Krankenhaus unter Leitung von Dr. Martina Neddermann hat HNO-Chefarzt Dr. Gregor Wolf ein umfassendes Paket für Schnarcher entwickelt. Das neue Angebot umfasst die Schlafsprechstunde, die Diagnostik, einfache Tipps und konservative Behandlungsmethoden sowie operative Eingriffe.
Mit zunehmendem Alter ist fast jeder zweite Erwachsene von Rhonchopathie, dem Schnarchen, betroffen. Häufig ist es harmlos, es kann aber auch mehr hinter den störenden, lauten Schlafgeräuschen stecken. Wer dauerhaft und viel schnarcht, schläft schlecht. Wer über einen langen Zeitraum nicht schlafen kann, ermüdet, wird unkonzentriert, verliert Lebenslust und -Qualität.

Chefarzt der HNO-Klinik
Dr. Gregor Wolf und das neue Schlafmedizin-Team bieten deshalb zunächst eine ausführliche Schnarch-Diagnostik an. Dabei geht es erst einmal darum, in welchem Ausmaß jemand schnarcht und welcher Grund dahintersteckt. Ist es bloß die falsche Schlafposition? Der unregelmäßige Schlafrhythmus? Übergewicht, zu wenig Bewegung und vielleicht zu viel Alkohol? Dann können erste Tipps, ein Schlaftagebuch und Infos schon helfen. In dieser der Phase machen sich die Schlafexperten darüber hinaus mittels endoskopischer Untersuchung, Allergietestungen, Ultraschall oder Röntgen auf die Suche nach den Ursachen des Schnarchens. Sie kann von der Erschlaffung der Muskulatur im Rachenbereich über den Bereich der Zunge und des weichen Gaumens reichen. Aber auch Kieferanomalitäten können die Ursache sein. Zudem hilft ein ambulantes Schlafscreening dabei, Atemaussetzer von reinem Schnarchen zu unterscheiden. Auch eine stationäre Schlaflabordiagnostik oder eine Schlafendoskopie (Somnoskopie) sind möglich, um die Ursache des Schnarchens zu klären.
Das primäre Schnarchen ist mithilfe minimaler Eingriffe sehr gut behandelbar. Komplizierter dagegen ist das Schlafapnoe-Syndrom mit nächtlichen Atempausen unterschiedlicher Dauer und Häufigkeit. Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist das mit Abstand häufigste Schlafapnoe-Syndrom. In Deutschland leiden darunter rund 2,5 Millionen Menschen über dem dreißigsten Lebensjahr. Dabei kommt zu einem Verschluss der oberen Atemwege. Wegen der Erschlaffung der Rachenmuskulatur oder des Zungengrundes beim Schlaf fällt der Zungengrund nach hinten und verschließt die oberen Atemwege. Sie kollabieren im Schlaf bei der Atmung für kurze Zeit vollständig, was längere Atempausen verursacht. Dadurch kommt kein Sauerstoff mehr ins Blut. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, der CO2-Wert steigt an. Diese Atempausen sind nicht das eigentliche Problem, sondern der Sauerstoffabfall im Blut. Ein erholsamer Schlaf wird so verhindert und es kommt zu einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit – mit möglichen Folgen wie Bluthochdruck, verminderte Herzleistung und erhöhtem Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko.
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Zu den konservativen Ansätzen - wenn eine Schlaf-Apnoe ausgeschlossen wurde - gehören spezielle Bewegungstherapien, eine Ernährungsumstellung oder eine Schlafweste, die die Rückenlage beim Schlafen verhindert. Auch eine Schiene, die den Unterkiefer nach vorne schiebt und so das Gewebe im Rachen strafft, kann helfen. Eine weitere Therapiemöglichkeiten ist eine nächtliche Überdruckbeatmung, die durch Schienung des Rachenraumes die Verengung des Schlundes wirksam verhindert.
Falls ein operativer Eingriff erforderlich ist, bietet Dr. Gregor Wolf eine Vielzahl von Methoden: Minimalinvasives Operieren ermöglicht einen schonenden Eingriff im Nasen- und Rachenbereich. Zur kontrollierten Entfernung von Weichteilgewebe in Nase, Rachen, Mandeln und Zungengrund kann die Radiofrequenz-Chirurgie zum Einsatz kommen. Eine Operation kann auch die Straffung von Anteilen des weichen Gaumens und eine (Teil-) Entfernung der Mandeln beinhalten.
Wenn aber eine ausreichende Verbesserung der Sauerstoffentsättigung mit einer C-PAP Maske zur Überdruckbeatmung Verfahren nicht möglich oder ein Patient die Maske nicht tragen kann, gibt es seit wenigen Jahren zudem den sog. Zungenschrittmacher.
HNO-Experte Gregor Wolf bietet die Implantation eines Zungenschrittmachers an. Der Schrittmacher stimuliert während des Schlafes die Zungen- und Mundbodenmuskulatur über den versorgenden Nerv und führt somit zu einer muskulären Eröffnung des Atemweges. Der zugehörige Schrittmacher wird, ähnlich dem Herzschrittmacher, im Bereich des Schlüsselbeines implantiert.