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Sonne und hohe Temperaturen: Wie schütze ich meine Haut am besten?

Philipp Reiners-Koch ist neuer Chefarzt im EVK Düsseldorf
Düsseldorf, 02.07.2025 - Prof. Dr. Philipp Reiners-Koch ist ausgewiesener Experte für Hautkrebs. Gerade Sportler, wie Jogger, Freibadschwimmer, Rennradfahrer oder Ballsportler, unterschätzen oft die Gefahr der Sonne. Immer wieder behandelt er Patienten mit Hautkrebs, die in Kindheit und Jugend im Sommer sehr viel draußen waren - ohne sich der schädigenden Wirkung von UV-Strahlung bewusst zu sein.
Muss ich in diesen Tagen wirklich immer Sonnencreme benutzen, sobald ich mich draußen aufhalte?
Philipp Reiners-Koch: Wer sich in diesen Tagen draußen aufhält, sollte eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30) verwenden. Ganz besonders stark ist die UV-Strahlung in den Mittagsstunden zwischen 11 und 16 Uhr. Zusätzlich empfiehlt es sich, schützende Kleidung, eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung zu tragen, um Haut und Augen vor UV-Strahlen zu schützen. Gerade für Outdoor-Aktivitäten gibt es inzwischen eine große Auswahl an spezieller UV-Schutz-Kleidung.
Die UV-Strahlung ist nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung potenziell gefährlich, sondern auch bei bewölktem Himmel. Während UV-B-Strahlen von Wolken teilweise abgeschwächt werden, durchdringen UV-A-Strahlen selbst dichte Wolkendecken nahezu ungehindert. Diese dringen tiefer in die Haut ein und fördern nicht nur die vorzeitige Hautalterung, sondern gelten auch als mitverantwortlich für die Entstehung von Hautkrebs.
Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass UV-Strahlung nicht nur direkt aus Richtung der Sonne auf die Haut trifft. Ein erheblicher Anteil wird durch Wasser, Sand, Schnee, helle Fassaden oder sogar die Luft reflektiert und gestreut. Studien zeigen, dass selbst im Schatten noch bis zu 50 % der UV-Strahlen auf die Haut einwirken können.
Was sagt der Sonnenschutzfaktor eigentlich genau aus? Und wie lange bin ich damit geschützt?
Philipp Reiners-Koch: Der Lichtschutzfaktor (LSF) oder auch SPF („Sun Protection Factor“) gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut durch die Verwendung eines Sonnenschutzmittels verlängert. Ein Beispiel hierfür: Wenn Ihre Haut nach 10 Minuten ungeschützt rot wird und Sie einen LSF 30 verwenden, sind Sie theoretisch 30-mal länger geschützt – also etwa 300 Minuten.
Aber: Das ist ein Laborwert unter idealen Bedingungen. In der Realität schwitzen wir, reiben uns das Gesicht ab oder gehen ins Wasser. Deshalb sollte alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen neu eingecremt werden.
Die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft empfehlen, höchstens 60 Prozent der errechneten Schutzdauer auszureizen – und nicht bis zur Schmerzgrenze zu gehen.
Sonnenbrand und Hautkrebs: Gibt es da einen direkten Zusammenhang?
Philipp Reiners-Koch: Ja, einen sehr klaren – insbesondere im Kindes- und Jugendalter. Wiederholte Sonnenbrände erhöhen signifikant das Risiko, später im Leben an Hautkrebs zu erkranken. Nicht nur das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs), sondern auch der sogenannte „weiße Hautkrebs“ – also Basalzell- und Plattenepithelkarzinome – werden durch UV-bedingte Schäden der Haut verursacht. Es gilt somit: Jeder Sonnenbrand sollte vermieden werden, auch jenseits des Kindes- und Jugendalters.“
Was mache ich, wenn ich doch einmal einen Sonnenbrand habe?
Philipp Reiners-Koch: Kühlen, Cremen, Flüssigkeit zuführen – und aus der Sonne raus! Ein leichter Sonnenbrand lässt sich mit feuchten Umschlägen, entzündungshemmenden Lotionen und viel Flüssigkeit behandeln. Bei stärkeren Verbrennungen mit Blasenbildung oder Kreislaufbeschwerden sollten Sie jedoch ärztlichen Rat einholen.
Wann sollte ich zum Hausarzt – und wann gleich zum Hautarzt?
Philipp Reiners-Koch: Wenn die Haut Blasen bildet, sich stark schält, Fieber oder Schüttelfrost dazukommen, dann empfiehlt sich die Vorstellung beim Hausarzt oder auch direkt beim Hautarzt. Bei länger bestehenden oder sich verändernden Hautveränderungen – vor allem, wenn Pigmentmale unregelmäßig werden, jucken, bluten oder wachsen - sollte direkt der Hautarzt aufgesucht werden.