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Wenn Corona zu Pseudokrupp führt

Düsseldorf, 13.04.2022 - Trotz Frühlingsbeginn kommt es aktuell häufiger vor, dass Kleinkinder mit einem sogenannten Krupp-Anfall als Notfall in die Kinderklinik im EVK Düsseldorf kommen. Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa: „Verschiedene virale Atemwegsinfektionen können bei Kindern mit Pseudokrupp-Anfällen einhergehen. Nach einer Infektion mit der Omikron-Variante treten solche Pseudokrupp-Anfälle offenbar häufiger auf als mit den vorherigen SARS CoV-2- Virusvarianten.“

Krupp-Anfälle wirken für Eltern meist bedrohlich: Kinder wachen nachts plötzlich mit einem trocknen und bellenden Husten auf. Dieses „Seehundgebell“ ist oft mit Heiserkeit, pfeifenden oder stöhnenden Geräuschen beim Einatmen verbunden. Die Kinder atmen sichtbar angestrengt, so dass Eltern häufig Angst bekommen, ihr Kind könne ersticken. Auch wenn der Husten alarmierend ist, ist er nur in Ausnahmefällen lebensbedrohlich und nur selten ist es notwendig, den Notarzt zu holen.

In erster Linie ist es wichtig, das betroffene Kind zu beruhigen: wenn das Kind sich beruhigt, nimmt die Verengung der Atemwege ab und die Atmung wird leichter. „Die Beruhigung des Kindes steht bei Krupp im Vordergrund. Aufregung und Schreien führen zu einer stärkeren Atmung, die dann eine weitere Verengung der oberen Atemwege verursacht, so dass die Atemarbeit und die Luftnot für das Kind zunehmen“, erklärt Prof. Dr. Monika Gappa. Auch kalte Luft kann helfen: Indem sich Mutter oder Vater bei niedrigen Außentemperaturen mit dem warm eingepackten Kind vor ein weit geöffnetes Fenster stellt oder im Sommer vor den geöffneten Kühlschrank, um so die Schwellung der Atemwege zu reduzieren und dem Kind damit die Atmung zu erleichtern. Wenn die Symptome anhalten oder sich sogar verschlechtern, ist ärztliche Hilfe nötig. Das wichtigste Medikament für die Behandlung eines Pseudokrupp-Anfalles ist ein Cortison-Saft oder -Zäpfchen. Nur bei schweren Fällen wird zusätzlich in der Klinik mit Adrenalin inhaliert. Meist werden die Symptome rasch besser. Erste Berichte zu Pseudokrupp -Erkrankungen nach Omikron beschreiben aber manchmal einen längeren Verlauf.

Die Ursache für Pseudokrupp ist eine sogenannte Laryngotracheitis, eine meist viral bedingte Entzündung der Atemwegsschleimhaut des Kehlkopfes (Larynx) unter Beteiligung der Luftröhre (Trachea). Die entzündliche Schleimhautschwellung führt zu einer Verengung im Bereich des Kehlkopfes und der oberen Luftröhre, die an dieser Stelle bereits normalerweise besonders eng ist. Die Folge: Das Atmen ist erschwert und Luftnot tritt auf, die nach einem Hustenanfall und bei Aufregung zunimmt. Das kann Eltern in einen Alarmzustand versetzen, ein kompletter Verschluss der Atemwege und damit das Ersticken des Kindes drohen aber normalerweise nicht. Auch nimmt die Intensität der Hustenanfälle in der Regel allmählich wieder ab.

„Normalerweise verlaufen Infektionen mit der Omikron-Variante bei Kindern mild. Trotzdem sollten Eltern diese auch im Hinblick auf das mögliche Auftreten von Pseudokrupp-Anfällen nicht unterschätzen und wachsam bleiben“, ordnet Prof. Dr. Monika Gappa den Zusammenhang von Corona und Pseudokrupp ein. Die Leiterin der Kinderklinik in Bilk ist Kinderpneumologin und Allergologin, u.a. ist sie Vizepräsidentin der Europäischen European Respiratory Society (ERS) und Beisitzerin der Deutschen Lungenstiftung.

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